Aktuell sieht es auf dem Trainingsplatz des MSV Duisburg wieder besser aus. 23 Mann hat Trainer Torsten Ziegner zur Verfügung. Nur Alaa Bakir und Benjamin Girth, mit deren Rückkehr die Zebras zum neuen Jahr rechnen, fehlen noch.
"Die Jungs sind gut drauf und im Training sehr fleißig. Die Stimmung ist, auch wenn wir alle unzufrieden sind, gut. Da hadert kein Spieler mit sich oder seinen Kollegen. Der unbedingte Wille ist da. Wir müssen diese Trainingswochen nur auf das Wochenende transportieren", erzählt Ziegner.
Auch wenn der MSV in den letzten Wochen arg gebeutelt war und immer wieder auf wichtige Leute, eigentlich schon seit Saisonbeginn, verzichten musste, will der 44-jährige Ziegner keine Ausreden suchen.
"Es lag in den letzten Wochen nicht am Personal, das wir zur Verfügung hatten. Wir hatten einfach in vielen Situationen viel Pech. Aber klar: Die Verletzungen haben uns auch immer dazu gezwungen Wechsel zu vollziehen. Trotzdem möchte ich betonen, dass das ganze Jammern nichts nutzt. Wir stehen ja auch nicht grottenschlecht da, auch wenn wir mit den 15 Punkten aktuell unzufrieden sind", betont er und ergänzt: "Es sind in den vier Spielen zwölf Punkte zu vergeben und wir wollen so viele wie möglich davon in Duisburg behalten."
Ich merke überhaupt nicht, dass die Stimmung bei den Fans angespannt oder unruhig ist. Das, was ich sehe, ist ein extrem geiler Support unserer Fans.
Torsten Ziegner
Wehen Wiesbaden (A), Bayreuth (H), Aue (A) und Ingolstadt (H): Das ist das Duisburger Abschlussprogramm vor der WM-Pause Mitte November. Die Zebras brauchen unbedingt Punkte, um im schlimmsten Fall nicht unter dem Strich zu überwintern. Wie viele Zähler es von den zwölf möglichen sein müssen, um in einer guten Ausgangslage ins neue Jahr 2023 zu starten, da will sich Ziegner gar nicht festlegen.
Ziegner: "Unser Fokus liegt auf dem Spiel in Wehen Wiesbaden. Alles andere macht keinen Sinn. Wir müssen den Fokus auf unsere Leistungen und auf den nächsten Gegner beibehalten."
Ich habe manchmal das Gefühl, dass es hier um Leben und Tod geht. Wir stehen ja nicht fünf, sechs Spieltage vor Schluss und kurz vor dem Abstieg. Das ist mir hier zu viel des Negativen.
Ralf Heskamp
Fragt man Ziegner, wie er denn die aktuelle Stimmungslage unter den MSV-Fans erlebt, wirkt er ein wenig gereizt. Am Mittwoch antwortete er auf die Frage und meinte: "Ich merke überhaupt nicht, dass die Stimmung bei den Fans angespannt oder unruhig ist. Das, was ich sehe, ist ein extrem geiler Support unserer Fans."
Und auch Sportchef Ralf Heskamp will überhaupt nichts von einer angespannten Atmosphäre im Umfeld wissen. Er sprang auf der Pressekonferenz am Mittwoch Ziegner zur Seite und zeigte sich gar über die Fragestellung etwas verwundert.
Heskamp: "Natürlich wollen wir die Spiele gewinnen. Aber das man das alles so unter Druck setzt, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es hier um Leben und Tod geht. Wir stehen ja nicht fünf, sechs Spieltage vor Schluss und kurz vor dem Abstieg. Das ist mir hier zu viel des Negativen."
Klar dürfte aber auch für Ziegner und Heskamp sein, dass der MSV vor der WM-Pause noch ordentlich punkten muss. Ansonsten wird auch die sportliche Leitung des MSV Duisburg den Unmut der Fans zu spüren bekommen.